JALB-Alt-Emden-0129-09

Der Herkules-Fries an der Westerbutvenne über dem Eingang zum Portofranko-Packhaus, der sicher älter als das Gebäude ist und daher wohl früher an einem anderen Gebäude angebracht gewesen sein muss. Die Vermutung bringt ihn ebenfalls mit Cornelis Floris als Künstler in Verbindung, ohne dafür andere Anhaltspunkte zu haben, als die historische Notiz, dass ein Relief von ihm die zehn Taten des Herkules dargestellt haben soll. Hierin indessen nur 8 Bilder vorhanden, von denen lediglich vier in folgender Weis erklärt werden:1. Bild: Herkules bedroht am Eingang in die Unterwelt den dreiköpfigen Zerberus mit der Keule. Daneben: Herkules, den unverwundbaren nemäischen Löwen mit den Händen erwürgend. 2. Bild: Herkules im Kampf gegen ein drachenartiges Ungeheuer mit Brüsten, halb Schlange, halb Jungfrau ( die Echidna ). Daneben: Im Kampfe mit der lernäischen Hydra, die hier sieben Köpfe hat. 3. Bild: Einfangung des kretischen Stieres ( oben rechts zwei zuschauende Personen ). Daneben: Herkules ringt mit dem Antäus. Um sein linkes Bein windet sich eine Schlange. Unten links am Boden mit flehend erhobener Hand eine liegende weibliche Figur ( Antäus Mutter Ge-Gaea ).4. Bild: Herkules nimmt dem Atlas die Himmelskugel ab, damit dieser ihm die goldenen Äpfel der Hesberiden besorge, die von diesen, Töchtern des Atlas und der Hesberis und dem Drachen Ladon bewacht wurden. Dahinter ein Ross ( mit dem vorderen Teile sichtbar ), welches den Kopf vorstreckt, beissend nach einem liegenden menschlichen Körper, hinter dem Herkules sichtbar wird. Anscheinend stellt das letzte Bild dar die Einfangung der menschenfressenden Rosse des Königs Diomedes in Thracien, den Herkules den Rossen vorwarf. Text aus: „Emden, ein Führer durch seine Baugeschichte, Sehenswürdigkeiten und Hafenanlagen von Oberbürgermeister Fürbringer, Ausgabe 1902.