JALB-Alt-Emden-0032-02

Blick auf die Papierfabrik zwischen Auricher Straße und dem Hinter Tief. In der Bildmitte die sogenannte „Gänsebrücke“. Links im Bild ist der alte Schützenhof zu sehen. Unten links zweigt der Kanal zum Larrelter Tief ab. Im „Adreß- und Stadt-Handbuch der Stadt Emden von 1877“ wird die Papierfabrik wie folgt beschrieben: „Die Emder Papierfabrik ( Actiengesellschaft ) an der von Emden nach Aurich führenden Chaussee, ein wesentlich zur Charakterisierung der Umgebung von Emden beitragendes und wirthschaftlich für Emden sehr wichtiges Etablissement. Dasselbe sowohl von der Seeseite als vom Lande aus überall sichtbar und in die Augen fallend mit seinem massigen Fabrikgebäude und seinen hohen Schornsteinen, bietet auch im Inneren viel Interessantes. Die Papierfabrik besteht seit dem Jahre 1869, fabricirt ausschließlich Strohpappen und Strohpapier mit 5 Pappen- und Papiermaschinen und beschäftigt ca. 120 Arbeiter. Zum Betrieb gehören zwei Betriebsmaschinen von je 100 Pferdestärken und 8 kleinere Dampfmaschinen nebst 7 Dampfkesseln. Zur Bereitung des Papierstoffes dienen 2 Strohschneidemaschinen, 4 Kochapparate und 12 Holländer ( Mahlmaschinen zur Zerkleinerung des Rohmaterials ). Das Fabrikationsquantum beträgt 2 ½ Millionen Kilo pro Jahr, wozu 3 ½ Millionen Kilo Stroh und 1000 Waggon Kohlen verbraucht werden. Fast das gesamte Fabrikationsquantum wird nach England und Schottland exportirt, ein nur sehr kleiner Theil geht nach Deutschland“. Die Papierfabrik wurde 1909 als Aktiengesellschaft aufgelöst. Mit dem Abbruch der Gebäude wurde 1910 begonnen und 1911 mit dem Abbruch der Schornsteine beendet. ( Aufnahme vor 1905 ).